Europäische Wildkatze

Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) ist eine Unterart der Wildkatzen (Felis silvestris). Beide gehören zu der Gattung der Echten Katzen. Die Europäische Wildkatze war im Jahr 2018 Tier des Jahres. Sie ist in West- und Osteuropa verbreitet. Die auch Waldkatze genannte Art lebt in abgeschiedenen Habitaten und ist kaum auf von Menschen genutzten Flächen zu sehen. Ihr Bestand gilt als gesichert.

Weitere Unterarten sind die Afrikanische Wild- oder Falbkatze (Felis silvestris lybica), die als Vorfahr der Hauskatzen gilt, und die Asiatische Wild- oder Steppenkatze (Felis silvestris ornata).

Kurzsteckbrief

Die Wildkatze ist größer und schwerer als die Hauskatze. Sie erreichen eine Gesamtlänge von knapp einem Meter, die Kater wiegen bis zu 6,5 Kilogramm, die Weibchen bis zu knapp fünf Kilogramm. Das Fell ist getigert, die Streifen aber nicht klar abgegrenzt. Der Schwanz ist geringelt. Typisch für die Waldkatze ist die rosa Nase, die rötlich-braune Schnauze und ein schwarzer Fleck im Innenwinkel der weit auseinanderstehenden Augen.

Um den Lebensraum der Wildkatzen so zu gestalten, dass sie sich frei bewegen und entsprechend mit einem größeren Genpool fortpflanzen können, wurde vom BUND das Rettungsnetz für die Wildkatzen ins Leben gerufen. Durch Büsche und Bäume wurden bereits viele Waldbestände und Wälder miteinander verbunden. Die Arbeit daran geht stetig weiter.

Pumas

Im Februar 2019 joggte ein junger Mann in Colorado, USA, als er von einem Puma angegriffen wurde. Bei einem Kampf sprichwörtlich um Leben und Tod erwürgte der 31-Jährige das junge und unerfahrene Tier. Experten wiesen darauf hin, dass dieses Zusammentreffen bei einem älteren und erfahreneren Tier anders hätte ausgehen können.

Weshalb das Tier den Jogger angriff, ist nicht bekannt. Als der Mann Geräusche hinter sich hörte, drehte er sich um. Beim Anblick der Raubkatze schwenkte er mit den Armen und schrie laut. Dieses Verhalten soll Wildtiere von einem Angriff abbringen. Aber der junge Puma ließ sich davon nicht beeindrucken und griff an.

Der Puma – kurzer Steckbrief

Pumas gehören zur Unterfamilie der Kleinkatzen. Er ist auch unter Silber- oder Berglöwe oder auch Couguar (Kuguar) bekannt. Nach Löwe, Tiger und Leopard ist der Puma die viertgrößte Katze. Der Puma kann von Nasen- bis Schwanzspitze bis zu 292 Zentimeter Länge erreichen. Die Männchen können je nach Gebiet bis zu einhundert Kilogramm wiegen, die Weibchen bringen es auf etwas die Hälfte dieses Gewichts. Das Fell an Rücken, Seiten, Schwanz und Beinen ist einfarbig, meist hell- bis rotbraun oder silbergrau, die Unterseite weiß.

Pumas gab es in fast ganz Nord- und Südamerika. Heute ist sein Verbreitungsgebiet start eingeschränkt. Er ist aber nicht in seinem Bestand gefährdet.

Katzen und Katzenartige

Die Katzenartigen sind die Überfamilie der Katzen (Felidae). Zu den Katzenartigen gehören neben den Katzen auch die Hyänen (Hyanidae), Linsangs (Prionodontidae), Madagassischen Raubtiere (Eupleridae), Mangusten (Herpestidae), Pardelroller (Nandiniidae) und die Schleichkatzen (Viverridae).

Eine weitere Überfamilie sind die Hundeartigen. Sie unterscheiden sich in der Schädelform und der Anzahl und Form der Zähne von den Katzenartigen. Die Hunde- und Katzenartigen bilden die Ordnung der Raubtiere.

Im Folgenden möchten wir einige der Katzenartigen kurz vorstellen.

Linsangs

Die Linsangs wurden früher den Schleichkatzen zugeordnet. Im Jahre 2003 ergaben molekulargenetische Untersuchungen, dass sie eine Schwesterfamilie der Katzen sind. Die Arten trennten sich vor über 40 Millionen Jahren. Die beiden Vertreter der Familie sind der Bänder- und der Fleckenlinsang. Sie kommen in Südostasien vor. Der Bänderlinsang ist eher südlich auf der malaiischen Halbinsel sowie den südostasiatischen Inseln beheimatet, der Fleckenlinsang lebt auf dem Festland von Südostasien sowie im Osten Indiens, in Südchina, Vietnam und im Norden Thailands. Es sind lange, schlanke Tiere mit einem langen Hals. das hellgraue bis rötlichbraune Fell ist dunkel gefleckt, beim Bänderlinsang geht das Muster in Streifen über. Ihre Krallen können sie einziehen. Dass sie nicht, wie ursprünglich angenommen, zu den Schleichkatzen gehören, zeigt sich auch am Fehlen der Perianaldrüsen.

Pardelroller

Auch diese Art wurde früher den Schleichkatzen zugeordnet, weist aber einige Verschiedenheiten zu ihnen auf und wird mittlerweile als eigene Familie geführt. Der Nandinia ist der einzige Vertreter seiner Art. Zeitweise ging man davon aus, dass der Bestand der Pardelroller bedroht ist. Die Tiere sind nachtaktiv und sehr scheu, so dass man nie genau wusste, wie viele es überhaupt gab. Mittlerweile geht man jedoch davon aus, dass der Bestand gesichert ist. Er ernährt sich überwiegend von Früchten und lebt größtenteils in Bäumen. In seiner Heimat, von Senegal und Gambia über den Sudan bis Simbabwe und Mosambik, wird der Pardelroller auch als Haustier gehalten. Hier beträgt seine durchschnittliche Lebenserwartung um die achtzehn Jahre. Die Pardelroller sind lange, schlanke Tiere mit einer Fellfärbung, die sie mit ihrer Umgebung verschmelzen lässt. Ihr braunes Fell, das Flecken und Bänder aufweist, ist an einem Baum kaum auszumachen.

Madagassische Raubtiere

Die Insel Madagaskar ist einigen Menschen aus den Filmen Madagascar, Madagascar 2, Madagascar 3: Flucht durch Europa, die von 2004 und 2012 in die Kinos kamen, bekannt. Madagaskar liegt vor der afrikanischen Ostküste. Die Insel trennte sich vor neunzig Millionen Jahren komplett vom Festland. Seitdem entwickelten sich auf Madagaskar die dort vorhanden Tierarten unabhängig weiter. Sie sind zwar den Tieren auf den Kontinenten ähnlich, bilden aber mittlerweile eigene Arten. Die Familie der Madagassischen Raubtiere umfasst insgesamt zehn Raubtierarten, die auf der Insel natürlich vorkamen und vorkommen. Aktuell leben noch neun dieser Familien. Sie teilen sich auf zwei Unterfamilien auf.

Zu den Madagaskar-Mangusten gehören der Ringelschwanz- und der Schmalstreifenmungo sowie die Gattungen der Breitstreifenmungos (Eigentlicher Breitstreifenmungo und Großer Breitstreifenmungo), und der Salanoia (Schlichtmungo und Salanoia durrelli).

Zu den Euplerinae zählen die Gattung Cryptoprocta mit dem Fossa und dem ausgestorbenen Riesenfossa sowie die Ameisenschleichkatze und der Fanaloka.

Alle aufgeführten und auch die nicht erwähnten Katzenartigen hätten einen eigenen Artikel verdient, um ihre Lebensweisen und ihre Lebensräume besser kennenzulernen!

Löwen und Tiger

Fast alle Tierarten sind im Schwinden begriffen. Zum einen verkleinert der Mensch Tag für Tag ihren Lebensraum. Zum anderen reduzieren sich aus dem gleichen Grund für die Raubtiere auch ihre Beutetiere. Sie versuchen dann, ihre Reviere zu verlagern und andere Beute zu finden. Dieses Verhalten führt immer wieder wilde Tiere in menschliche Siedlungen, in denen sie Menschen angreifen, verschleppen, töten und auch fressen. Angegriffen in seinem eigenen Habitat wehrt sich der Mensch, was dem Tier, das vorher in seiner Umgebung doch ebenfalls angegriffen wurde, so nie gelingen wird. Das Ergebnis sind Tiere, die bestialisch vom Menschen niedergemetzelt wurden, weil sie auffällig waren- Im besten Falle werden sie eingefangen und woanders ausgesetzt in der Hoffnung, dass sie dort in Ruhe ihr wildes Leben weiterführen können.

Ungefähr 3000 bis 5000 vor Christus gab es Löwenpopulationen sogar in Spanien. Etwa 100 nach Christus starben die Löwen in Europa aus.

Löwen

Heute gibt es wildlebende Löwen nur noch in wenigen begrenzten Gebieten in Afrika und im Gir-Nationalpark in Indien. Der Löwe zählt mit dem Afrikanischen Elefanten, Spitzmaulnashorn, Afrikanischen Büffel und dem Leopard zu den Big Five. Das sind die Tiere, denen man bei einer Safari begegnet sein muss. Im schlimmsten Fall für die Tiere sollte ein Großwildjäger sie dabei auch erschießen. So manches Tier wird, weil es für die Bewohner gefährlich wird, in Dörfern getötet oder eingefangen und woanders hingebracht.

Löwen leben in Rudeln zusammen, in denen die Weibchen jagen und die Männchen für die Verteidigung des Rudels zuständig sind. Manche Rudel werden von einem Männchen geführt, in anderen teilen sich mehrere Löwen die Führerschaft und damit auch das Recht, die Weibchen zu begatten. Wird in einem Rudel der Anführer durch ein anderes Männchen besiegt und verjagt, tötet der neue Anführer die Jungtiere des Rudels. Dadurch werden die Weibchen schneller wieder empfangsbereit und der neue Anführer kann sich weitervererben.

Bei den Löwen haben die Männchen meist eine Mähne, das Fell ist braun und dem Farbton ihrer Umgebung, der Savanne, angepasst.

Tiger

Der Tiger ist in Asien beheimatet. Er hat ein gestreiftes Fell, mit dem er sich sehr seiner Umgebung, dem Dschungel, anpassen kann. Es gibt neun Unterarten, von denen drei bereits ausgestorben sind. Jedoch liegen die Arten genetisch so nahe beieinander, dass man heute eher von zwei Unterarten ausgeht.

Zu den Festlandtigern gehören der Sibirische, der Südchinesische, der Indochinesische, der Malaiische, und der Königstiger. Der Kaspische Tiger ist ausgestorben.

Von den Sundatigern gilt der Sumatratiger als bedroht. Der Java- und der Balitiger sind ausgerottet.

Es bleibt zu hoffen, dass der Mensch diesen Raub- und anderen Wildtieren wieder genügend Lebensraum zugesteht.

Geparden und Jaguare

Die Gemeinsamkeit der beiden Raubkatzenarten sind die Flecken. Aber sogar die sind sehr verschieden: Der Gepard hat schwarze Flecken, beim Jaguar sind es Ringflecken, die jeweils einen oder mehrere Tupfer umschließen. Beide Tierarten werden in Zoos gehalten.

Gepard

Die Großkatze ist auf Geschwindigkeit gebaut. Von der Nasen- bis zur Schwanzspitze ist das Tier 220 Zentimeter lang, von der Sohle bis zur Schulter achtzig Zentimeter hoch. Dabei wiegt der Gepard lediglich sechzig Kilogramm. Der Körper ist sehr schlank und die Beine lang und dünn. Der Schädel ist breiter, so dass mehr Platz für die Nasengänge ist. Ebenfalls sind die Atemorgane größer als bei anderen Großkatzen. All das trägt dazu bei, dass der Gepard kurzzeitig eine Geschwindigkeit von bis zu 93 Kilometern pro Stunde erreicht. Im Sprint kann er um die fünfzig Stundenkilometer schnell laufen.

Die afrikanischen Geparden gelten im Bestand als gefährdet bis stark gefährdet. Die asiatische Unterart wird als vom Aussterben bedroht eingestuft.

Jaguar

Dagegen wird der Jaguar als gering gefährdet eingestuft. Er ist die einzige Großkatzenart in Amerika. Der Puma, ebenfalls eine in Amerika beheimatete Raubkatze, ist eine Kleinkatze.

Die Länge eines Jaguars kann von der Nasen- bis zur Schwanzspitze bis zu 260 Zentimeter betragen, die Schulterhöhe liegt um die siebzig Zentimeter. Mit knapp 160 Kilogramm Körpergewicht ist er mehr als doppelt so schwer wie ein Gepard. Der Jaguar jagt natürlich auch völlig anders als der Gepard. Er springt möglichst von oben auf seine Beute und tötet sie mit einem Biss. Sein Gebiss ist sehr stark und seine Eckzähne sehr lang, so dass Schildkrötenpanzer oder Schädeldecken für ihn kein Problem sind.

Der Jaguar hat eine gelbe Grundfärbung und darauf dunklere Flecken mit schwarzen Tupfen. Die Flecken sind mit schwarzen Linien umkreist. Es gibt auch schwarze Jaguare. In dem schwarzen Fell ist die Flecken- und Tupfenzeichnung gut zu erkennen. In dieser Färbung werden sie auch als Panther bezeichnet.