Der Kater, der Heidi hieß

Eine dreiköpfige Familie kam mit einer Transportbox ins Tierheim und wollte ihre Katze abgeben. Auf mehrmaliges Fragen wurde erklärt, dass man kein Interesse mehr an der Katze hätte, weil sie sich nicht so verhalten würde, wie eine Katze das machen sollte. Wie sich das seltsame Verhalten des Tieres äußerte, dazu wollte man nichts sagen. Das Tierheim machte die Papiere fertig, um die Katze aufzunehmen, und fragte auch nach dem Namen des Tieres. Vater, Mutter und Sohn sahen sich unschlüssig an. „Die hat keinen“, sagte die Mutter. Der Junge grinste. „Ich find Heidi gut!“, schlug er vor. Der Name wurde eingetragen und die Familie ging, anscheinend erleichtert, dass sie ihre Katze so gut losgeworden waren.

Heidis neues Leben

Die Katze wurde zunächst zur Eingangsuntersuchung zum Tierarzt gebracht. Hier wurde zunächst festgestellt, dass Heid ein unkastrierter Kater war. Das Tier war nie geimpft worden. Außerdem hatte sich das Zahnfleisch entzündet. All diese Punkte wurden während der Quarantänezeit abgearbeitet. Als Heidi in das Katzenzimmer kam, wurde gewiss, was die Tierheimangestellten schon vermuteten: Heidi war weder Mensch noch Katze gewöhnt und verkroch sich.

Aber der Kater hatte Glück: Schon einen Monat später wurde er in eine Familie geholt, die wussten, worauf sie sich bei einem scheuen Kater einlassen. Dort darf er zur Ruhe kommen.

Welche Katze soll es sein?

Hat man den Entschluss gefasst, eine Katze in sein Leben zu lassen, ist es nur in ganz wenigen Geschichten so, dass die Katze, die wirklich zu einem passt, an der Haustür kratzt und um Einlass bittet. Vielmehr muss man sich mit verschiedenen Möglichkeiten auseinandersetzen.

Kleine Katze oder erwachsene Katze?

Zunächst sollte man überlegen, ob man eine junge Katze adoptieren möchte. Denn junge Katzen müssen erzogen werden. Das hat zwar auch den Vorteil, dass man sie nach seinen Vorstellungen erziehen kann. Andererseits brauchen junge Katzen aber auch viel Aufmerksamkeit, sie wollen viel spielen und kennen die Regeln noch nicht. Daher hängen sie auch gerne mal in den Gardinen oder schmeißen Porzellan vom Schrank. Bei einer ausgewachsenen Katze wurde diese Erziehungsarbeit schon von anderen geleistet und die Katze hat ihre Erfahrungen gemacht. Aber eine solche Katze kann natürlich auch schlechte Erfahrungen gemacht haben und traumatisiert sein. Ob klein oder groß, beide Möglichkeiten haben ihren Reiz und ihre Tücken und sollten abgewägt werden.

Eine oder zwei Katzen?

Früher wusste man: Katzen sind Einzelgänger. Diese Ansicht ist aber heute weitgehend überholt. Es gibt Katzen, die alleine glücklicher sind. Weil sie keine anderen Artgenossen mögen oder weil sie von diesen zu sehr gemobbt werden. Andererseits geht es Katzen, und gerade Wohnungskatzen, ähnlich wie uns Menschen: Kann man den ganzen Tag mit niemandem reden, fühlt man sich einsam. Katzen, die zusammenleben, interagieren. Sie reagieren aufeinander, beschnuppern, jagen oder lecken sich. Entscheidet man sich für Katzenwelpen, kann man ein Geschwisterpaar adoptieren. Ältere Katzen sollten sich kennen oder es sollte bekannt sein, dass sie mit anderen Katzen zurecht kommen. In der folgenden Zeit muss man die Katzen beobachten. Sollten sie sich aber nur angreifen und nicht zur Ruhe kommen, muss man sich dazu entschließen, eine Katze abzugeben.

Privat, Züchter, Tierheim?

Auf gar keinen Fall sollte man eine Katze, vielleicht sogar im Ausland, auf einem Markt aus Mitleid kaufen. Zunächst einmal darf man Katzen erst ab einem Alter von 15 Wochen nach Deutschland einführen. Sie müssen eine Tollwutimpfung nachweisen, die vor mindestens drei Wochen erfolgte. Wird man mit einem Tier kontrolliert, das diese Voraussetzungen nicht erfüllt, kommt die Katze in Quarantäne. Nach ein paar Wochen kann man das Tier dann abholen, muss aber für die entstandenen Kosten aufkommen und eventuell auch eine Strafe bezahlen. Katzen mit einem solchen Schicksal findet man häufig im Tierheim, weil den potentiellen Besitzern die Kosten irgendwann zu hoch waren.

Katzen von Privatleuten bekommt man häufig für eine kleine Schutzgebühr. Eine Katze vom Züchter kostet immer mindestens einen dreistelligen Betrag. Auch im Tierheim ist die Abgabegebühr meist um die zwei- bis dreihundert Euro. Allerdings sind die Katzen dann bereits kastriert, gechipt und geimpft. Diese Kosten muss man bei privat abgegebenen oder Katzen vom Züchter noch hinzurechnen.

Willie, der Doppelgänger

Irene Meyers hatte einen bereits sehr betagten Kater namens Willie. Er hatte eine sehr auffällige Zeichnung und war in der Nachbarschaft seit über einem Jahrzehnt bekannt. Wenn Frau Meyers auf eine ihrer Kurzreisen ging, fand sich immer ein Nachbar bereit, den graugestreiften Kater mit dem rostfarbenen Mäulchen und den ebenfalls in Rost gestreiften Pfoten zu füttern und zu beherbergen. Willie betrat trotz Katzenklappe und bereitgestelltes Futter nie das Haus von Frau Meyers, wenn sie verreist war. Aber sobald sie den Schlüssel in der Haustür drehte, war er da und begrüßte sie.

Ein Bild und zwei Originale

Zu ihrem Geburtstag lud sie jedes Jahr die gesamte Nachbarschaft ein, um sich für die Arbeit, die sich alle mit ihrem Kater Willie machten, zu bedanken. Das Highlight dieser Feier war eine Torte, die sie extra für diesen Anlass mit einem Tortenaufleger Foto von Willie verzieren ließ. Vor ein paar Jahren saßen alle um den Tisch und Frau Meyers schnitt den Kuchen an. Alle erzählten durcheinander, von den üblichen Nachbarschaftsgeschichten, aber auch von Willie, den alle sehr ins Herz geschlossen hatten. Da kam Willie ins Wohnzimmer spaziert und die Nachbarn wetteiferten um seine Aufmerksamkeit. Aber wie immer in dieser Situation hatte er nur Augen für Frau Meyers. Das kannten die Nachbarn schon, aber sie versuchten trotzdem, ihn abzulenken. Auch dieses Mal gelang es nicht.

Da rief Elena Snijder, die gerade zum Fenster sah: „Seht einmal die Katze!“ Alle drehten sich um. Da saß eine Katze draußen auf der Fensterbank und sah hinein. Sie hatte ein graugestreiftes Fell, ein rostfarbenes Mäulchen und ebensolche Pfoten. Alle waren in heller Aufregung. Auf dem Tisch prangte Willies Gesicht auf der Torte, im Zimmer stolzierte der Kater herum und auf der Fensterbank saß sein Ebenbild!

Eine neue Mitbewohnerin

Frau Meyers hielt ihre Besucher davon ab, geschlossen zum Fenster zu stürmen. Langsam ging sie zur Terrassentür und öffnete sie. Sie lockte die Katze mit ruhigen Worten und sie kam sofort ins Wohnzimmer gesprungen, als sei sie in ihrem Zuhause. Willie zuckte zuerst zurück, dann ging er in seinem selbstsicheren Gang zu der Katze und beschnupperte sie kurz. Er drehte sich um und verließ durch die Katzenklappe das Haus.

Die fremde Katze, die Willie so ähnlich sah, begrüßte alle Anwesenden und ließ sich streicheln. Es war, als wäre sie immer da gewesen. Sie patrouillierte einmal durch das Haus, stellte sich vor Willies Napf und verlangte, gefüttert zu werden.

Mehrere Nachbarn boten sich an, diese Katze bei sich aufzunehmen. Aber Frau Meyers bestand darauf, dass sie zu ihr gekommen sei. Die Geburtstagsfeier wurde in Anbetracht der Umstände früher als gewöhnlich aufgelöst und Frau Meyers fuhr mit der Katze zu ihrem Tierarzt. Der stellte fest, dass es wirklich eine weibliche Katze war, die noch nicht ganz ausgewachsen war. Frau Meyers informierte alle möglichen Stellen darüber, dass ihr die Katze zugelaufen war. Aber es fand sich niemand, der sie vermisste.

Zwei Wochen später wachte Willie morgens nicht mehr auf. Er war über die Regenbogenbrücke gegangen. Es schien, als ob er seine Ablösung noch eingearbeitet hätte, bevor er sich verabschiedet hatte.

Wenn man eine Katze halten möchte – die Kosten

Eine oder auch mehrere Katzen zu halten bringt große Verantwortung mit sich. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Katzen Freigänger sind oder nur in der Wohnung leben. Katzen müssen ihr Futter und Wasser sowie eine Katzentoilette haben, sie müssen tierärztlich versorgt werden, wenn sie krank sind, Impfungen oder Eingriffe nötig sind. Sie wollen beschäftigt werden und müssen in gewissem Maße erzogen werden. Beschädigt die Katze etwas, zerkratzt sie beispielsweise die teure Ledertasche einer Besucherin, muss der Katzenbesitzer dafür geradestehen. Ist man selbst krank oder in Urlaub und kann sich nicht um sein Tier oder seine Tiere kümmern, muss man für eine gute Betreuung sorgen, die auch in der Lage ist, im Notfall mit der Katze zum Tierarzt zu fahren. Je nach Fell muss die Katze regelmäßig gebürstet werden. Es gibt auch Katzen, die regelmäßige Krallenpflege benötigen.

Die Kosten für die Katzenhaltung

All diese Punkte kosten mehr oder weniger Geld. Je nachdem, welches Futter man der Katze geben möchte – und hier sollte man aus gesundheitlichen Gründen sowohl Nass- als auch Trockenfutter anbieten – kann man dreißig bis hundert Euro für die Katzennahrung pro Monat ausgeben. Dazu kommen Leckerchen und Spielzeug. Das Katzenklo muss regelmäßig gefüllt werden, hier kann man mit fünf bis zehn Euro pro Monat rechnen.

Auch wenn die Katze in der Wohnung gehalten wird, können verschiedene Impfungen wichtig sein, wie Katzenseuche oder Katzenschnupfen. Ist die Katze Freigänger, ist die Impfung gegen Tollwut obligat. Impfungen sollten nach ein oder zwei Jahren, je nach Impfstoff, wiederholt werden. Mit der Impfung geht immer auch eine Untersuchung der Katze einher. Legt man pro Monat pro Katze zehn Euro für Impfungen zurück, ist man für diese jährliche oder zweijährliche Ausgabe gewappnet.

Ein Tierarztbesuch kann schnell einmal anstehen. Beispielsweise sind Katzen Jäger. Eine Biene, die sich in die Wohnung verirrt hat, ist natürlich ein willkommenes Jagdobjekt. Sticht die Biene in die Pfote, ins Gesicht oder gar in das Katzenmäulchen, muss man so schnell wie möglich zum Tierarzt. Im schlimmsten Fall kann das Tier ersticken. Also auch, wenn man ein junges, kerngesundes Tier hat, kann es immer wieder zu recht spontanen Tierarztbesuchen kommen – wenn die Katze länger andauernden Durchfall hat, kahle Stellen im Fell bekommt, Blut mit Kot oder Urin absetzt. Das alles sind Erkrankungen, die man nicht vorhersehen kann, die aber teuer werden können. Und so mancher Freigänger ist schon auf zwei Beinen angekrochen gekommen, weil er ein zertrümmertes Becken durch einen Autounfall hatte.

Langwierige Behandlungen oder komplizierte Operationen können schnell mal 500 bis weit über tausend Euro kosten. In den Tierheimen finden sich immer wieder Katzen, deren Besitzer diese Behandlungskosten nicht aufbringen wollten oder konnten. Will man seinen eigenen Vierbeinern ein solches Schicksal ersparen, sollte man ein Polster von etwa tausend Euro ansparen, das für diesen Zweck zur Verfügung steht.

Bei Schäden, die nachweislich durch die Katze verursacht wurden, greift im Ernstfall die Tierhalter-Haftpflichtversicherung. Die muss man aber abgeschlossen haben.

Alles in allem sollte man im ersten Jahr der Katzenhaltung mit etwa zweihundert Euro für die Kosten und das Ansparen eines Sicherheitspolsters rechnen.

Pumas

Im Februar 2019 joggte ein junger Mann in Colorado, USA, als er von einem Puma angegriffen wurde. Bei einem Kampf sprichwörtlich um Leben und Tod erwürgte der 31-Jährige das junge und unerfahrene Tier. Experten wiesen darauf hin, dass dieses Zusammentreffen bei einem älteren und erfahreneren Tier anders hätte ausgehen können.

Weshalb das Tier den Jogger angriff, ist nicht bekannt. Als der Mann Geräusche hinter sich hörte, drehte er sich um. Beim Anblick der Raubkatze schwenkte er mit den Armen und schrie laut. Dieses Verhalten soll Wildtiere von einem Angriff abbringen. Aber der junge Puma ließ sich davon nicht beeindrucken und griff an.

Der Puma – kurzer Steckbrief

Pumas gehören zur Unterfamilie der Kleinkatzen. Er ist auch unter Silber- oder Berglöwe oder auch Couguar (Kuguar) bekannt. Nach Löwe, Tiger und Leopard ist der Puma die viertgrößte Katze. Der Puma kann von Nasen- bis Schwanzspitze bis zu 292 Zentimeter Länge erreichen. Die Männchen können je nach Gebiet bis zu einhundert Kilogramm wiegen, die Weibchen bringen es auf etwas die Hälfte dieses Gewichts. Das Fell an Rücken, Seiten, Schwanz und Beinen ist einfarbig, meist hell- bis rotbraun oder silbergrau, die Unterseite weiß.

Pumas gab es in fast ganz Nord- und Südamerika. Heute ist sein Verbreitungsgebiet start eingeschränkt. Er ist aber nicht in seinem Bestand gefährdet.

Katzen und Katzenartige

Die Katzenartigen sind die Überfamilie der Katzen (Felidae). Zu den Katzenartigen gehören neben den Katzen auch die Hyänen (Hyanidae), Linsangs (Prionodontidae), Madagassischen Raubtiere (Eupleridae), Mangusten (Herpestidae), Pardelroller (Nandiniidae) und die Schleichkatzen (Viverridae).

Eine weitere Überfamilie sind die Hundeartigen. Sie unterscheiden sich in der Schädelform und der Anzahl und Form der Zähne von den Katzenartigen. Die Hunde- und Katzenartigen bilden die Ordnung der Raubtiere.

Im Folgenden möchten wir einige der Katzenartigen kurz vorstellen.

Linsangs

Die Linsangs wurden früher den Schleichkatzen zugeordnet. Im Jahre 2003 ergaben molekulargenetische Untersuchungen, dass sie eine Schwesterfamilie der Katzen sind. Die Arten trennten sich vor über 40 Millionen Jahren. Die beiden Vertreter der Familie sind der Bänder- und der Fleckenlinsang. Sie kommen in Südostasien vor. Der Bänderlinsang ist eher südlich auf der malaiischen Halbinsel sowie den südostasiatischen Inseln beheimatet, der Fleckenlinsang lebt auf dem Festland von Südostasien sowie im Osten Indiens, in Südchina, Vietnam und im Norden Thailands. Es sind lange, schlanke Tiere mit einem langen Hals. das hellgraue bis rötlichbraune Fell ist dunkel gefleckt, beim Bänderlinsang geht das Muster in Streifen über. Ihre Krallen können sie einziehen. Dass sie nicht, wie ursprünglich angenommen, zu den Schleichkatzen gehören, zeigt sich auch am Fehlen der Perianaldrüsen.

Pardelroller

Auch diese Art wurde früher den Schleichkatzen zugeordnet, weist aber einige Verschiedenheiten zu ihnen auf und wird mittlerweile als eigene Familie geführt. Der Nandinia ist der einzige Vertreter seiner Art. Zeitweise ging man davon aus, dass der Bestand der Pardelroller bedroht ist. Die Tiere sind nachtaktiv und sehr scheu, so dass man nie genau wusste, wie viele es überhaupt gab. Mittlerweile geht man jedoch davon aus, dass der Bestand gesichert ist. Er ernährt sich überwiegend von Früchten und lebt größtenteils in Bäumen. In seiner Heimat, von Senegal und Gambia über den Sudan bis Simbabwe und Mosambik, wird der Pardelroller auch als Haustier gehalten. Hier beträgt seine durchschnittliche Lebenserwartung um die achtzehn Jahre. Die Pardelroller sind lange, schlanke Tiere mit einer Fellfärbung, die sie mit ihrer Umgebung verschmelzen lässt. Ihr braunes Fell, das Flecken und Bänder aufweist, ist an einem Baum kaum auszumachen.

Madagassische Raubtiere

Die Insel Madagaskar ist einigen Menschen aus den Filmen Madagascar, Madagascar 2, Madagascar 3: Flucht durch Europa, die von 2004 und 2012 in die Kinos kamen, bekannt. Madagaskar liegt vor der afrikanischen Ostküste. Die Insel trennte sich vor neunzig Millionen Jahren komplett vom Festland. Seitdem entwickelten sich auf Madagaskar die dort vorhanden Tierarten unabhängig weiter. Sie sind zwar den Tieren auf den Kontinenten ähnlich, bilden aber mittlerweile eigene Arten. Die Familie der Madagassischen Raubtiere umfasst insgesamt zehn Raubtierarten, die auf der Insel natürlich vorkamen und vorkommen. Aktuell leben noch neun dieser Familien. Sie teilen sich auf zwei Unterfamilien auf.

Zu den Madagaskar-Mangusten gehören der Ringelschwanz- und der Schmalstreifenmungo sowie die Gattungen der Breitstreifenmungos (Eigentlicher Breitstreifenmungo und Großer Breitstreifenmungo), und der Salanoia (Schlichtmungo und Salanoia durrelli).

Zu den Euplerinae zählen die Gattung Cryptoprocta mit dem Fossa und dem ausgestorbenen Riesenfossa sowie die Ameisenschleichkatze und der Fanaloka.

Alle aufgeführten und auch die nicht erwähnten Katzenartigen hätten einen eigenen Artikel verdient, um ihre Lebensweisen und ihre Lebensräume besser kennenzulernen!

Löwen und Tiger

Fast alle Tierarten sind im Schwinden begriffen. Zum einen verkleinert der Mensch Tag für Tag ihren Lebensraum. Zum anderen reduzieren sich aus dem gleichen Grund für die Raubtiere auch ihre Beutetiere. Sie versuchen dann, ihre Reviere zu verlagern und andere Beute zu finden. Dieses Verhalten führt immer wieder wilde Tiere in menschliche Siedlungen, in denen sie Menschen angreifen, verschleppen, töten und auch fressen. Angegriffen in seinem eigenen Habitat wehrt sich der Mensch, was dem Tier, das vorher in seiner Umgebung doch ebenfalls angegriffen wurde, so nie gelingen wird. Das Ergebnis sind Tiere, die bestialisch vom Menschen niedergemetzelt wurden, weil sie auffällig waren- Im besten Falle werden sie eingefangen und woanders ausgesetzt in der Hoffnung, dass sie dort in Ruhe ihr wildes Leben weiterführen können.

Ungefähr 3000 bis 5000 vor Christus gab es Löwenpopulationen sogar in Spanien. Etwa 100 nach Christus starben die Löwen in Europa aus.

Löwen

Heute gibt es wildlebende Löwen nur noch in wenigen begrenzten Gebieten in Afrika und im Gir-Nationalpark in Indien. Der Löwe zählt mit dem Afrikanischen Elefanten, Spitzmaulnashorn, Afrikanischen Büffel und dem Leopard zu den Big Five. Das sind die Tiere, denen man bei einer Safari begegnet sein muss. Im schlimmsten Fall für die Tiere sollte ein Großwildjäger sie dabei auch erschießen. So manches Tier wird, weil es für die Bewohner gefährlich wird, in Dörfern getötet oder eingefangen und woanders hingebracht.

Löwen leben in Rudeln zusammen, in denen die Weibchen jagen und die Männchen für die Verteidigung des Rudels zuständig sind. Manche Rudel werden von einem Männchen geführt, in anderen teilen sich mehrere Löwen die Führerschaft und damit auch das Recht, die Weibchen zu begatten. Wird in einem Rudel der Anführer durch ein anderes Männchen besiegt und verjagt, tötet der neue Anführer die Jungtiere des Rudels. Dadurch werden die Weibchen schneller wieder empfangsbereit und der neue Anführer kann sich weitervererben.

Bei den Löwen haben die Männchen meist eine Mähne, das Fell ist braun und dem Farbton ihrer Umgebung, der Savanne, angepasst.

Tiger

Der Tiger ist in Asien beheimatet. Er hat ein gestreiftes Fell, mit dem er sich sehr seiner Umgebung, dem Dschungel, anpassen kann. Es gibt neun Unterarten, von denen drei bereits ausgestorben sind. Jedoch liegen die Arten genetisch so nahe beieinander, dass man heute eher von zwei Unterarten ausgeht.

Zu den Festlandtigern gehören der Sibirische, der Südchinesische, der Indochinesische, der Malaiische, und der Königstiger. Der Kaspische Tiger ist ausgestorben.

Von den Sundatigern gilt der Sumatratiger als bedroht. Der Java- und der Balitiger sind ausgerottet.

Es bleibt zu hoffen, dass der Mensch diesen Raub- und anderen Wildtieren wieder genügend Lebensraum zugesteht.

Die Hauskatze

Im Alltag ist eine Hauskatze die Katze, die in irgendeiner Form mit dem Menschen zusammenlebt. In der Fachsprache der Züchter und Zuchtverbände bezeichnet Hauskatze die Tiere, die keiner Züchtung entstammen und somit keine Rassekatzen sind.

Katzen, die mit dem Menschen zusammenleben, gibt es schon seit vielen tausend Jahren. Ob erst der Hund oder die Katze Begleiter des Menschen wurde, ist noch nicht abschließend geklärt. Bei Hunden geht man von einem Zeitraum zwischen 15.000 bis 100.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung aus, in dem die Domestizierung begann. Die bisher ältesten Funde, die auf Katzen, die bei den Menschen leben, schließen lassen, datieren auf etwas 9000 vor Christus.

Der Hund war Begleiter und Helfer bei der Jagd und zur Verteidigung eine große Hilfe. Katzen benötigen Sesshaftigkeit. Sie waren eher dafür zuständig, Ungeziefer aus den Nahrungsvorräten herauszuhalten. Zudem schließt sich ein Hund mehr seinem Menschen an, Katzen sind unabhängiger und haben zu ihren Menschen eine andere Bindung.

In Deutschland leben knapp 14,5 Millionen Katzen und 9,4 Millionen Hunde in Haushalten.

Erwiesenermaßen stammt die Hauskatze von der Falbkatze ab. Auch die Europäisch Kurzhaar, die als Katzenrasse erst 1982 anerkannt wurde, stammt über normale Haus- und Bauernkatzen von der Falbkatze ab. Die meisten Katzen, die keiner Rasse oder Rassenmischung zuzuordnen sind, werden als Europäisch Kurzhaar bezeichnet, obwohl sie nicht dieser Rasse angehören. Die Europäisch Kurzhaar wird nur von wenigen Züchtern gezüchtet.

Kurzsteckbrief Hauskatze

Hauskatzen haben kurzes Fell. Sie können alle Farben und Muster haben. Je nach Klima und Umweltbedingungen variieren Größe, Gewicht und Fell. Sie sind von Nasen- bis Schwanzspitze bis zu achtzig Zentimeter lang und wiegen um die vier Kilogramm, hier ist aber auch das doppelte Körpergewicht möglich. Katzen sind meist etwas kleiner als die Kater.

Rassekatzen

Es gibt viele verschiedene Katzenrassen. Viele Züchter beschränken sich auf eine oder zwei Rassen. Wie in jedem Beruf gibt es auch hier schwarze Schafe, die die Zucht nicht betreiben, um eine bestimmte Rasse zu erhalten und zu veredeln, sondern um möglichst viele Tiere, die gerade auf dem Markt gefragt sind, zu produzieren und zu verkaufen. Ihnen geht es nur um Geld, wie es den Tieren geht, ist uninteressant. Sind die Elterntiere verbraucht, werden sie entsorgt. Deshalb darf man mittlerweile Jungtiere erst ab einem bestimmten Alter nach Deutschland einführen.

Ein guter Züchter legt Wert darauf, seine Tiere respekt- und würdevoll zu behandeln und sie gesund zu halten. Er verhindert Qualzuchten und lebt meist mit seinen Zuchttieren im Haushalt. So wachsen die Jungtiere direkt mit Menschen auf, sind ihnen zugewandt und wissen, wie sie sich in einer Wohnung bewegen müssen. Katzen kennen ihr Katzenklo und ihren Futterplatz und kratzen nicht per se an allen Möbeln herum.

Die Tiere, die zur Zucht verwendet werden, haben einen nachweisbaren Stammbaum und sind tierärztlich durchgecheckt. Dies alles trägt dazu bei, dass eine reinrassige Katze einige hundert bis weit über tausend Euro kosten kann. Katzen, die auf das Haar wie eine Rassekatze aussehen, bei denen der Nachweis eines Stammbaums aber nicht erbracht werden kann, sind entsprechend günstiger, aber auch nicht zur Zucht zu verwenden.

Gisi, die Findelkatze

Nach einem beschwingten Abend in einer Bar mit Freunden gingen Samara und Chris durch die Straßen. Sie waren seit einem halben Jahr ein Paar. Als sie anhielten und sich küssten, hörten sie ein unbekanntes Geräusch. Es hörte sich an wie ein Zirpen und passte nicht in diese Gegend. Beide sahen sich um und versuchten herauszufinden, woher das Geräusch gekommen war. Schließlich standen sie vor einem Müllcontainer. Sie schoben den Deckel auf und fanden eine Tüte mit der Aufschrift Gisi, in der sich etwas bewegte. Chris beleuchtete mit seinem Smartphone die Tüte und Samara öffnete vorsichtig die Tüte. Eine kleine Katze bewegte unbeholfen ihren Kopf und machte das zirpende Geräusch, das das Paar auf sie aufmerksam gemacht hatte. Behutsam nahm Samara die Tüte mit der Katze aus dem Container. Sie beriet sich kurz mit Chris.

Heim für „Notfelle“

Dann bestellte er ein Taxi, und während sie warteten sah er im Internet nach dem nächsten Tierheim und rief dort an. Es meldete sich der Anrufbeantworter. Chris erzählte kurz, dass sie eine Katze gefunden hätten, und bat um Rückruf. Dieser erfolgte kurz danach, denn das Tierheim hatte glücklicherweise für Notfälle rund um die Uhr geöffnet. Die Fahrt verlief schweigend. Samara hielt das Kätzchen dicht an ihrem Körper, um es zu wärmen. Chris suchte im Internet nach Informationen zu Katzen.

Im Tierheim angekommen, erzählten die beiden, wie sie die Katze gefunden hatten. Die Tierheimangestellte sah sich die Katze kurz an und stellte fest, dass sie noch zu jung war, um eigenständig zu leben. Sofort begann sie, eine Unterbringungsmöglichkeit für die kleine Katze zu organisieren, damit sie schnell einen Milchersatz erhielt. Samara und Chris fuhren nach Hause.

Die Adoption

Das Paar hielt Kontakt mit dem Tierheim. Und zwei Monate später holten sie die kleine Gisi, die nun vermittelt werden konnte, ab. Sie hatten lange überlegt und sich nun entschieden, für die kleine Katze zu sorgen.